Hier findet ihr einen kurzen Überblick, die Technik der frühen Tonaufzeichnung (-wiedergabe) betreffend.
Was die Geschichte der Tonaufzeichnung betrifft, werde ich mich hier recht kurz fassen. Dazu gibt es genügend Einträge im Netz - und es macht nicht viel Sinn abzuschreiben. Ich berichte auf dieser Seite von meinen Geräten und meinen persönlichen Erfahrungen damit. Wenn das jemand anders macht (sieht!) – ist das vollkommen in Ordnung - und kann auch durchaus besser sein.
Für die, die nicht lange „herumsuchen“ wollen, hier die oben angekündigte Kurzfassung:
1878 – Thomas Alva Edison erhält das Patent für den Phonografen - gebaut vom Schweizer Feinmechaniker Kruesi. Den Patentantrag hat T.A.Edison im Dez. 1878 gestellt. Bereits ein halbes Jahr vorher (im April 1878) reichte der franz. Dichter und Erfinder Charles Cros seine Arbeit über ein Geräte zur Tonaufzeichnung bei der Naturwissenschaftlichen Akademie in Paris ein. Ihm fehlten jedoch die nötigen Mittel zur Patentanmeldung. (*Anm. – bedenkt man, wie lange damals ein Schiff von Paris nach New York benötigte – und denkt man in diesem Zusammenhang an die „Glühbirnen-Patent-Story“ – stimmt das doch nachdenklich!?).
1897 kamen die ersten Schellackplatten auf den Markt. Diese runde Scheibe bestand aus einem Gemisch aus Schellack, Gesteinsmehl, Ruß und Pflanzenfasern. Die grundlegende Technik des Phonografen konnte dabei übernommen werden (Federmotor, Schalldose, Trichter) – statt der Walze kam hier ein Plattenteller zum Einsatz. Emil Berliner gilt als Erfinder der Schallplatte, er experimentierte bereits einige Jahre vorher schon mit Hartgummi-Material. (*Anm. – der amerikanische Physiker Charles Sumner Tainter machte bereits 1880 die Entdeckung, dass viele technische Nachteile der Walzengeräte wie - umständliche Handhabung, Empfindlichkeit der Walzen, aufwendige Vervielfältigung - beseitigt werden könnten, wenn man die Tonspur spiralförmig in die Oberfläche einer flachen, runden Scheibe eingraviert. Er stellte bereits um 1880 bespielte Wachsplatten her - die z. T. auch noch erhalten sind!).
Praktisch von Beginn an wurden Aufnahmen von/ mit alpenländischen Interpreten auf Patte gepresst.
< Hier eine 17 cm-Emil Berliner-Platte von 1901 mit Hermine Mayerhofer - Jolderin aus Telfes im Stubaital!
Gängige Plattendurchmesser sind 20, 25 und 30 cm - eher selten, kleinere und größere Durchmesser. Die Abspielgeschwindigkeit liegt normalerweise bei 78 Umdrehungen pro Minute (auch da gibt's Ausnahmen!). Standard sind "Seitenschrift-Platten" - nicht so häufig sind "Tiefenschrift-Platten" (z. B. franz. "Pathe"). Die beiden Systeme sind nicht kompatibel - d. h. - benötigen ein (jeweils) passendes Abtastsystem (auch dazu gibt es schöne Aufklärung im Netz!). Abschließend noch ein paar Stichworte:
- um 1925 wurde die mechanische Aufnahme (Trichter) durch die elektrische Aufnahme (Mikrofon) ersetzt (bessere Tonqualität, einfachere Aufnahmetechnik)
- um 1948/49 wird die Vinyl Platte in Amerika entwickelt und kommt Anfang der 50iger-Jahre auf den Markt (zuerst die Langspielplatte mit 33 1/3 Umdr. – dann die Single mit 45 Umdrehungen)
- um 1958 – das „Aus“ für die Platten mit 78 Umdrehungen. Lediglich in China, Indien und der DDR werden noch bis Mitte/Ende der 60iger-Jahre 78er gepresst.
In den 80iger-Jahren scheint auch die Vinyl-Platte vor dem „Aus“ zu stehen, die CD ist ein viel „bequemeres“ Medium, kostengünstiger, leichter zu vervielfältigen und relativ unempfindlich. In den letzten Jahren stieg die Nachfrage nach den schwarzen Scheiben aber wieder kräftig an – und es sieht nach einem echten Comeback aus (schön!!).
*Anm. – die Schellackplatte (78er-Platte) war über 60 Jahre DER Tonträger . Bis heute kann keine andere Tonaufzeichnungsart mit diesem Rekord - auch nicht "annähernd" - mithalten!
Soviel zur Geschichte der Tonaufzeichnung - nun zu den Geräten, mit denen ich meine Platten abspiele. Ich beginne mit einer kleinen Präsentation von Plattenhüllen - vornehml. aus dem Tiroler Raum. Das Interessante daran ist, daß die einzelnen Musikalienhändler - entweder ihre eigen Hüllen anfertigen ließen - oder aber von der Plattenfirma Originalhüllen mit ihrem aufgedruckten Firmennamen erhielten! Hier geht's zu den Plattenhüllen, auch diese Seite wird noch erweitert!
Mein kleines Amateur-Tonstudio
- von oben nach unten -
der Radio - "Telefunken Rhytmus" - mit Zusatzlautsprecher rechts daneben! (1961 bis 1963)
darunter - "Dual 1003" - Plattenwechsler (1956 bis 1957)
darunter "Dual 260W" - elektr. Grammophon (1950)
darunter "Technics" - Vinylplattenspieler (33/45) aus den 80iger-Jahren mit Verstärker
und eine "Terratec" - externe Soundkarte die die Geräte mit dem PC verbindet.
- Teile der Sammlung habe ich links und rechts daneben in den Schränken untergebracht!
Den Rest der Sammlung habe ich über Keller und Garage verteilt!
Wenn ich eine neue Platte bekomme (die ich auch in die Sammlung aufnehme), dann unterziehe ich die zuerst einmal einer optischen und akustischen Kontrolle. Sollte die Platte in Ordnung sein, nehme ich diese in einer Excel-Datei auf - bei starker Verschmutzung wasche ich sie vorher. Dazu benutze ich eine "Plattenwaschmaschine" - ein einfaches Gerät mit einer Achse (zur Aufnahme der Platte), einem Flüssigkeitsbehälter - darin zwei Ziegenhaarbürsten (Preis um die 30 Euro). Ich fülle den Behälter mit Wasser und gebe ein paar Tropfen Scheuermittel dazu. Danach mit sauberem Wasser spülen und trocknen lassen. Beim Drehen der Platte aufpassen - und Feuchtigkeit am Label tunlichst vermeiden (zumindest gleich nach dem Herausnehmen abtupfen). Einfache Brüche (Risse vom Plattenrand bis zum Mittelloch) lassen sich meistens gut mit einem Tropfen Superkleber fixieren. Komplett zerbrochene Platten sind kaum wieder so zusammenzukleben, daß diese abgespielt werden können. Was "gewellte" Platten (Hitzeschaden) betrifft, habe ich beste Erfahrungen mit einer alten Heizdecke gemacht (2 dicke Glasplatten, Platte dazwischen, in Heizdecke einwickeln - und nach ca. 1 Stunde sind die Platten plan).Nachdem die Platten soweit versorgt und archiviert sind, werden sie (möglichst mit einer Originalhülle versehen) in das entsprechende (mittlerweile auch beschriftete!!) Fach verbracht. Spezielle Platten nehme ich auf (digital), Vorkriegsaufnahmen ausschließlich mit dem "Dual 260W" (also dem Grammophon), Nachkriegsaufnahmen mit dem "Dual 1003". Ich habe jahrelang mit "moderneren" Plattenspielern (von Dual über Thorens bis Lenco) und speziellen Nadelsystemen für Schellacks herumexperimentiert - letztlich aufwendiger und kaum besser (aber ich bin auch kein Toningenieur!). Der Dual-Grammophon bedarf praktisch keiner Wartung und beim 1003 genügt's, wenn man einmal im Jahr den Tonkopf sauber macht und eventuell das Nadelsystem erneuert. Was den Grammophon betrifft - pro Plattenseite eine neue Nadel - eh klar! Das Aufnahmeprogramm -"Audio-Restaurator" - da lasse ich auch meistens nur die "automatische Bereinigung" drüberlaufen - das Ergebnis (denke ich) ist akzeptabel - ohne eine Doktorarbeit daraus zu machen! Soviel zu meinen Erfahrungen, was den Umgang mit Platten, Technik und Archiv betrifft - andere machen das GANZ anders, aber es führen ja bekanntlich viele Wege nach Rom! (Fortsetzen werde ich hier - bei Gelegenheit mit der Präsentation einiger meiner Grammophone!)