Die Heimwehr entstand 1920 – also unmittelbar nach dem Ende des ersten Weltkrieges und zwar mangels eines regulären Heeres. Frei nach dem „letzten Aufgebot“ der Tiroler, mit den Tiroler Schützen oder der Tiroler Landwehr als Vorbild - begründete der Tiroler Landtagsabgeordnete Richard Steidle eine Miliz-Truppe, die sich mit der Sicherung der unklaren Grenzverhältnisse nach dem Krieg befasste. Beim Versuch diese einheitlich zu uniformieren, entstand ein Spotvers der politischen Gegner, welcher sich auf die Spielhahnfeder die den Hut der Uniform (ebenfalls von den Tiroler Landesschützen übernommen) zierte - bezog:
„Hahnenschwänzler, Hahnenschwänzler, bist ein armer Tropf –
Was der Hahn am Hintern trägt, trägst du stolz am Kopf!“
Trotzdem verbreitete sich diese Art des Selbstschutzes bald bundesländerweit! Ähnliche Gruppierungen entstanden in Salzburg, in der Steiermark, in Niederösterreich und in Kärnten. Nach der Festsetzung der Grenzen durch die Alliierten, wurde die Gemeinschaft – natürlich „politisch“ umfunktioniert, indem man einen Zusammenschluß der einzelnen Gruppierungen herbeiführte. Dabei standen dann nicht mehr die Interessen des jeweiligen Bundeslandes oder der Grenzschutzes im Vordergrund, stattdessen nutzten die Faschisten die Heimwehr geschickt für ihre politischen Zwecke. 1928 wurde die Heimwehr als „Kettenhund“ geführt, der für die Interessen des Austrofaschismus jederzeit von der Kette gelassen werden konnte. Der erklärte Feind des Austrofaschismus waren die Sozialdemokratie und der Nationalsozialismus (Richard Steidle kam 1940 im Konzentrationslager Buchenwald zu Tode! ). Die Heimwehr bestand bis 1938 und war an einigen „Schweinereien“ in der Zwischenkriegszeit beteiligt. Wer mehr wissen will - das Internet ist eine Riesenbibliothek – ich kümmere mich lieber um die nächste Schellackplatte!
Kat.No. B51815 Best Nr. 23035 Made in Austria mech copt. 1930 Matr.Nr. 747 ½ BT-1
RUDOLF ANATOL PETZ (Text "Heimwehrmarsch")
war übrigens der Stiefvater von Freddy Quinn!